Maci
Ich habe jetzt bald wieder Urlaub, und werde wohl eine Woche am Strand verbringen

. Da ich jetzt seit kurzem mit HdRO begonnen habe, dachte ich mir das es nur logisch ist, dass ich mir endlich auch die Bücher zu Herr der Ringe lese.
Interessierte habe ich mich ja doch schon länger dafür, und es gibt ja die beiden Übersetzungen von Carroux und Krege. Carroux ist die erste "klassische" Übersetzung und Krege hat sich gewagt das Thema neu, moderner, zu übersetzen.
Eingefleischte Fans schwören natürlich auf Corroux, jedoch habe ich in einer kleinen Leseprobe die Gegenüberstellung angesehen und hatte den Eindruck das sich Krege auf jeden fall flüssiger lesen lässt.
Leseproben:
http://www.elronds-haus.de/translate.htm
Wie denkt ihr über die beiden Übersetzungen? Welche würde ihr empfehlen?
Habe gerade gesehen das es bereits so eine ähnliche Frage gestellt wurde.. aber vielleicht gibts inzwischen ja neue Meinungen.
Ach ja, und bitte ratet mir nicht das Original zu lesen, dafür ist mein Englisch viel zu schlecht.
arekone
Ich habe, soweit ich weiß, vor Jahren die Übersetzung von Carroux gelesen und bin im Moment mit der englischen Originalfassung zugange, aber was ich da gerad von Krege gelesen habe, geht ja nun wirklich gar nicht, das zerstört doch jegliche Atmosphäre, wie der gute Mann schreibt...
Falamee
Zitat: |
Original von arekone
Ich habe, soweit ich weiß, vor Jahren die Übersetzung von Carroux gelesen und bin im Moment mit der englischen Originalfassung zugange, aber was ich da gerad von Krege gelesen habe, geht ja nun wirklich gar nicht, das zerstört doch jegliche Atmosphäre, wie der gute Mann schreibt... |
Dem kann ich mich nur anschliessen!
Rhed
Auf jeden Fall würde ich Carroux vorziehen! Bei der Krege-Übersetzungen sind einige Sachen drin, die nicht zu Mittelerde passen.
Maci
Ich will hier mal Wikipedia zitieren:
Zitat: |
Deutsche Übersetzungen
Das Buch fand überraschend lange keinen deutschen Verlag. Nachdem die namhaften Verlagshäuser abgelehnt hatten, entschied der Schulbuchverleger Michael Klett (Klett Cotta Verlag), die deutschen Rechte zu kaufen. Diese Entscheidung sollte das Unternehmen sanieren. Tolkien hat einen gewissen Einfluss auf die Übersetzung, vor allem eine gute Übersetzung der Namen war ihm wichtig. So stammt auch die Übersetzung des englischen Wortes „elves“ mit „Elben“ (anstatt „Elfen“) von Tolkien selbst. Die erste Übersetzung in Taschenbuchausgabe (Übersetzung: Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann 1969/70, Publikation: 1972) enthält im Anschluss an Buch 6 im dritten Band lediglich ein Fragment des Originalanhangs, Ein Teil der Erzählung von Aragorn und Arwen aus den Annalen der Könige und Herrscher. Vermutlich hatte hierum Tolkien selbst gebeten, da er diesen Teil der Anhänge als am wichtigsten einschätzte. Der Rest der Anhänge wurde ausgelassen, wie etwa die Angaben über die Aussprache der elbischen Namen; die hier erfolgte Bezugnahme auf die Aussprache des Englischen erachtete man wohl für das damalige deutsche Publikum mangels grundlegender Englischkenntnisse als nicht zumutbar. In späteren gebundenen Ausgaben wurden jedoch auch die vollständigen Anhänge integriert, auch kamen die Anhänge in Taschenbuchform als Zusatzband heraus.
Die zweite deutsche Übersetzung (von Wolfgang Krege, 2000 im gleichen Verlag erschienen) gliedert in der Taschenbuchversion nun sämtliche Anhänge in einen Zusatzband aus. Dafür sind diese erstmals vollständig übersetzt vorhanden.
Kreges Übersetzung bemüht sich verstärkt, Tolkiens zwischen den verschiedenen Charakteren stark wechselnden Sprachstil abzubilden. In der ersten deutschen Übersetzung zeigt sich der sprachliche Stil recht einheitlich gemäßigt altmodisch; im englischen Original findet man dagegen verschiedenste Sprachebenen vom ausgesprochen „Bibelstil“ des 16. Jahrhunderts bis hin zum ländlichen und städtischen, teilweise derben Alltagsenglisch der 1940er Jahre. Krege wählte entsprechend verschiedene Färbungen des Deutschen, definierte aber als Endpunkt das Deutsch der 1990er statt jenes der 1940er Jahre.
Von der Mehrzahl der deutschsprachigen Fans wird die neue Übersetzung in weiten Teilen abgelehnt, da das Verfahren der sprachstilistischen Unterscheidung an verschiedenen Stellen überzogen oder unzutreffend angewendet wurde. Bekanntestes Beispiel: Aus Sams üblicher Anrede für Frodo, Herr (für master) wurde Chef, wodurch das spezifische Verhältnis eines ländlichen Gärtnergesellen zu seiner adligen Herrschaft nicht zutreffend umschrieben wird. Darüber hinaus übersetzt Krege an nicht wenigen Stellen sinnentstellend, beispielsweise wurde aus „everfalling leaves“ – einem Symbol der Vergänglichkeit und des bevorstehenden Abschieds der Elben – „unermüdlich wedelnde Blätter“. Abgesehen von solch deutlichen Fehlern ist eine Übersetzung auch grundsätzlich nicht in der Lage, einem vielfältig sprachlich ausdifferenzierten Werk gerecht zu werden. Deshalb zieht eine beachtliche Zahl von Lesern die Lektüre des englischsprachigen Originals vor. |
Ich denke Krege hat sicher gute Ansätze. Allerdings das Sam Frodo mit "Chef" anspricht passt absolut nicht in diese Welt. Solche übersetzungen werden sich durch alle Bücher ziehen befürchte ich.
Für den Urlaub wäre zwar ein Taschenbuch besser, denke aber das ich die Übersetzung von Carroux wählen werde, die es "leider" nicht als Taschenbuch gibt und deswegen auch wesentlich teurer ist.
Tandric
Zitat: |
Tolkien: "They fool about with boats on that big river"
Carroux: "Auf diesem großen Fluß treiben sie sich mit Booten herum"
Krege: "Auf so einem breiten Fluß, da machen die mit Booten drauf rum."
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Ohne Worte.
Maci
Zitat: |
Original von Tandric
Zitat: |
Tolkien: "They fool about with boats on that big river"
Carroux: "Auf diesem großen Fluß treiben sie sich mit Booten herum"
Krege: "Auf so einem breiten Fluß, da machen die mit Booten drauf rum."
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Ohne Worte. |
Ja, hier hat der Besitzer dieser Page natürlich die Prachtblüten der neuen Übersetzung herausgepickt. Das er kein Fan der neuen Übersetzung ist, ist offensichtlich.
Allerdings finde ich die unten stehenden gegenüberstellungen eher interessant und nicht so schlimm wie die einzelnen Phasen, die eher als Abschreckung dienen sollen anscheinend. "..da machen die mit Booten drauf rum..." ist allerdings wirklich böse, und zwar in jeder Übersetzung weil die Grammatik weh tut dabei.
Gromfest
Ich habe mir vor kurzem die Margaret Carroux Übersetzung gekauft und muss ehrlich zugestehn das sich die neu investierung mehr als gelohnt hat. Es wirkt so als wäre es eine neue Geschichte, und vorallem liest sie sich viel stimmiger. Ich bin begeistert!
Leesya
Als ich das erste Mal Kontakt mit den Büchern hatte, da wurden mir alle drei Bände gleichzeitig ausgeliehen.
Den ersten von Carroux.
Den zweiten und dritten von Krege.
Nach dem zweiten Band war ich von Krege dermaßen verschreckt, dass ich mich lange von den Büchern ferngehalten habe.
Vor kurzem habe ich mir jedoch die Trilogie plus "Der Hobbit" auf Englisch zugelegt. Letzteren lese ich jetzt zunächst, weil ich nach "The Historian" mal wieder Lust auf leichte englische Kost hatte. Danach folgt dann LotR und ich bin schon gespannt, welchen sprachlichen Eindruck es bei mir nun im Original hinterlassen wird.
Von daher vote ich in der deutschen Version für Carroux, da mich der erste Band auf Deutsch wirklich bezaubert hat.
Feywyn
Hmm... ich hab die Krege - Übersetzung nicht mehr genau in Erinnerung (es ist in der Tat schon einige Zeit her, das ich die gelesen hab), allerdings gab es da einige Stellen, dei mcih durchaus abgeschreckt hatten (hatte kurz zuvor Carroux gelesen). Daher hab ich mal für Carroux gestimmt.
Arodlas von Gondor
Beide Übersetzungen sind nicht perfekt - im Original ist es eifnach am besten.
ABER: Ich gehöre zu denen, die sich offen zu Krege bekennen. Warum?
Nun Carroux gibt den Stil Tolkiens teilweise noch weniger wieder wir Krege. Sie plätschert in ihrem peudo-altmodischen Deutsch vor sich hin und bemüht sich in keiner Weise die sprachlichen Unterschiede herauszuarbeiten.
Krege macht das viel gelungener... bei den Hobbits gibt es natürlich 2-3 Beispiele, die etwas zu weit gehen, mit aber nicht die Lust an den unterschiedlichen Ebenen nehmen.
Krisgarred
Wie schaut es den mit den anderen Übersetzungen von Krege aus?
Alternativen gibt es da ja eh keine(bis eben auf das englische Original), aber sind die OK?
Eric Little
Da ich die drei Bände in den 70er las, kannte ich nur die Übersetzung von Frau Carroux, die, wie meine Recherchen ergaben, von Prof. Tolkien sehr geschätzt wurde.
Im Moment liest mir Herr Höppner die Gefährten vor, in der Übersetzung von Wolgang Krege. Nach CD 12 kann ich nur sagen, dass diese Arbeit, auch wenn sie mir in dem ein oder anderen Fall nicht so zusagt, bei weitem nicht so schlecht ist, wie sie von einigen gemacht wird.
Ich verstehe allerdings auch die Aufregung über die unterschiedlichen Ausgaben nicht, da jeder sich die Übersetzung kaufen kann, die er mag, da es glücklicherweise beide gibt.
Aerik Little
Rabenberg / Belegaer
Arthagus
Auch wenns ein wenig OT is....ich lese grad das Silmarillion von Krege übersetzt und ich muß sagen, daß er da, wie zumindest ich finde, einen sehr guten Job gemacht hat im Vgl zu HdR.
Eric Little
Zitat: |
Original von Arthagus
Auch wenns ein wenig OT is....ich lese grad das Silmarillion von Krege übersetzt und ich muß sagen, daß er da, wie zumindest ich finde, einen sehr guten Job gemacht hat im Vgl zu HdR. |
Das gilt aus meiner Sicht auch für den "Hobbit", wo Herr Krege die deutliche bessere und werkgerechtere Übersetzung geliefert hat. Die Einschätzung bezüglich des Silmarillion teile ich uneingeschränkt. Abgesehen davon, dass dieses Werk bewusstseinserweiternd ist und einen unglaublichen Einblick in die Geschichte der Welt Eä gibt.
Aerik Little
Rabenberg / Belegaer
Arthagus
Bewußtseinserweiternd. Besser hätt ich es nicht ausdrücken können.Ich sagte schon in einem anderen Thread, daß das Silmarillion, zumindest für mich, um Klassen mystischer und schöner ist als HdR.
Zamuraj
Zitat: |
Original von Maci
Zitat: |
Original von Tandric
Zitat: |
Tolkien: "They fool about with boats on that big river"
Carroux: "Auf diesem großen Fluß treiben sie sich mit Booten herum"
Krege: "Auf so einem breiten Fluß, da machen die mit Booten drauf rum."
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Ohne Worte. |
Ja, hier hat der Besitzer dieser Page natürlich die Prachtblüten der neuen Übersetzung herausgepickt. Das er kein Fan der neuen Übersetzung ist, ist offensichtlich.
Allerdings finde ich die unten stehenden gegenüberstellungen eher interessant und nicht so schlimm wie die einzelnen Phasen, die eher als Abschreckung dienen sollen anscheinend. "..da machen die mit Booten drauf rum..." ist allerdings wirklich böse, und zwar in jeder Übersetzung weil die Grammatik weh tut dabei. |
ich persönlich finde die Grammatik in einem Dialog nicht überwichtig. Manchmal benutzt man im Eifer des Gefechts einfach mal eine falsche grammatikalische Form, und wenn das im echten Leben passiert, warum sollte es dann im Buch verboten sein?
Nerialth
Zitat: |
Original von Zamuraj
Zitat: |
Original von Maci
Zitat: |
Original von Tandric
Zitat: |
Tolkien: "They fool about with boats on that big river"
Carroux: "Auf diesem großen Fluß treiben sie sich mit Booten herum"
Krege: "Auf so einem breiten Fluß, da machen die mit Booten drauf rum."
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Ohne Worte. |
Ja, hier hat der Besitzer dieser Page natürlich die Prachtblüten der neuen Übersetzung herausgepickt. Das er kein Fan der neuen Übersetzung ist, ist offensichtlich.
Allerdings finde ich die unten stehenden gegenüberstellungen eher interessant und nicht so schlimm wie die einzelnen Phasen, die eher als Abschreckung dienen sollen anscheinend. "..da machen die mit Booten drauf rum..." ist allerdings wirklich böse, und zwar in jeder Übersetzung weil die Grammatik weh tut dabei. |
ich persönlich finde die Grammatik in einem Dialog nicht überwichtig. Manchmal benutzt man im Eifer des Gefechts einfach mal eine falsche grammatikalische Form, und wenn das im echten Leben passiert, warum sollte es dann im Buch verboten sein? |
Weil man im echten Leben direckt auf etwas antwortet (im Fall von sprechen) und beim schreiben eines Buches schon genauer ist und sich zeit lassen kann. So ein Buch wird ja eigl auch noch kontroliert bevor es in den druck kommt.
Cuilion
Tolkien: "Like as not," said the Lady with a gentle laugh.
Carroux: "Höchstwahrscheinlich", sagte die Herrin und lachte leise.
Krege: "Na klar!" sagte die hohe Frau leise kichernd.
Gollum: "Garstiger Krege, verdirbt den guten Text!"
Tiriondil
Zitat: |
Original von Cuilion
Tolkien: "Like as not," said the Lady with a gentle laugh.
Carroux: "Höchstwahrscheinlich", sagte die Herrin und lachte leise.
Krege: "Na klar!" sagte die hohe Frau leise kichernd.
Gollum: "Garstiger Krege, verdirbt den guten Text!" |
Ach ja, die alte Diskussion um Krege vs. Carroux. Schon vielfach geführt. Es gibt Beispiele, da ist Krege deutlich besser übersetzt und flüssiger zu lesen (fragt nicht, ich habe keine Lust, im Werkeforum der HDR-Filmforums zu suchen), es gibt Beispiele, da schießt Krege über das Ziel hinaus und zerschießt mit einem zu neumodischen Wort die Stimmung. Der "Chef" ist das Paradebeispiel, gestolpert bin ich zB. auch beim "Rummachen" auf den Booten, Sam dem "verdeckten Ermittler" und dem "schmierigen Logo" Sarumans. Wenn man Krege das verzeihen kann, liest er sich tatsächlich flüssiger als Carroux.
Insgesamt wird Krege in meinen Augen schlechter gemacht, als seine Übersetzung ist; eigentlich müsste man alle drei Texte (Original und beide Übersetzungen) nebeneinander legen und die jeweils passenden Absätze zu einem neuen Werk zusammen kopieren.
Beim Hobbit und beim Sil hat Krege wohl deutlich bessere Arbeit geleistet.